Aus meiner Schreibstube

 

 

 

graue felsblöcke,

weidende schafe.

aus einer hütte steigt weißer rauch.

 

im donnergrollen

färben sich sanfte hänge dunkelgrün

gewitterblitze fegen unsanft

über baumlose bergkanten

und der wetterlärch brennt lichterloh!

 

stumm

verschönt der tag mein bangen.

über gläserne brücken

stolpert unsere zweisamkeit,

dorthin wo endlich unsere leidenschaft erlischt.

von der abendsonne

umarmtes gemäuer

verliert dich in der bedeutungslosigkeit,

endlos reihen sich die jahre aneinander.

 

ich versuche deinen schritten zu folgen,

weil wieder einmal ein sommer

zu ende geht, es ist unser sommer!

im rinnstein

faulen unsere nächte langsam vor sich hin ...

wie frisch gefallener schnee

deckt sie das mondlicht zu.

 

regennass duckt sich der asfalt

unter meinen müden schritte.

 

begrab mich schnell unter deinen küssen!

wie

ein leeres wespennest,

so trüb und fahl

schiebt die sonne den tag

vor sich her.

 

im schatten der dachrinne

verkriecht sich meine hoffnungslosigkeit.

ganz sanft und leise

beginnt die ewigkeit.

wozu noch schreiben,

wenn schon alles gesagt ist?

 

wäre es nicht besser,

das unausgesprochene

ans nächste fensterkreuz zu nageln,

um dann ganz einfach

davon zu gehen.

 

 

 

 

Die Hochsprache ist das Hemd,

die Mundart jedoch ist die Haut!

Mund-Art Texte, Oberkärnten

 

Siegfried Paul GELHAUSEN

Aus dem Buch; "Mei longe Wondaschoft zur Sunn", Verlag Carinthia / KLAGENFURT

sowie unveröffentlichte Texte.

 

 

 

 

 

beim furtgiahn ausn dorf schreient mir die leit noch; 

"tuascht du di nit schomen ha?"

und recknt senare kragn aus die maualuckn auf die stroßn.

lei weil i nit a so tua, wia se olleweil geton hom,

ghör i nit zu senen.

 

i geh und geh, und drah mi nemma um.

auf amol wert es tol brat und brata,

und i siech weit und weita. 

na, i drah mi nemma um!

 

 

 

 

 

mei traurigkeit

hängt aufn kerschbam,

wia da nosse kittl

von da wettahex.

 

 

wia regntropfn

auf an ausgetrucknetn feldweg

mittn im summa,

folln deine zacha in mei hond.

zacha = tränen

 

 

gach amol

is a tog,

do schaug i lei mehr

mitn kopf aus da erdn

und gspür deine schuach im gsicht.

 

uman dorfplotz die häusa,

wia eingfollene, blache gsichta

und einwendig drin, 

es lebm dafrorn.

a offene tür wirft es schpote liacht

auf die gossn.

auf da schtiagn-schtapfl huckt a schworze kotz.

 

bringts mi furt von do,

do bleib i ums varreckn nit!

 

 

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